Wir dürfen als zweitplatzierte den Entwurf für unsere Infobox realisieren

Wir freuen uns darauf, unseren Entwurf für die Katharinenkirche nun doch realisieren zu können:
Kirchenleute ziehen bei Infobox die Reißleine
Der Informations- und Bücherschalter, der zum Reformationsjubiläum in die Katharinenkirche eingebaut werden soll, wird nun doch nach dem Entwurf eines Zwickauer Architekturbüros realisiert.

Zwickau. Die Begeisterung und mithin das Votum waren durchaus nicht einhellig, als Ende November bei einer Jurysitzung mit Architekten sowie Mitgliedern und Führungskräften der Katharinenkirchgemeinde der Zuschlag nach Leipzig ging: Das dort ansässige Architekturbüro Zila Architekten & Michael Grzesiak hatte bei einem geschlossenen Wettbewerb für den Entwurf einer Infobox für den hinteren, am Eingang gelegenen Bereich der Kirche den 1. Preis bekommen.

Nachbesserungen gefordert

Angestrebte Funktion des Ganzen: Das Ausstellen und Feilbieten von Publikationen zum Thema Reformation, inklusive ein Arbeitsplatz für eine Aufsichts- und Auskunftsperson. Das Ganze soll sich möglichst harmonisch ins Innere des Sakralbaus einfügen und wenn nicht in Betrieb, am besten gar nicht auffallen.

Schon darüber, ob die Leipziger letztere Aufgabe erfüllt hatten, ließ sich streiten. Die spiegelverglaste Stirnwand der Infobox sollte nach diesem Entwurf weit über die Nutzungshöhe aufragen. Auch sonst, so Kirchenbaurat Gabriel Püschmann, hatten die Auftraggeber von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche einige Wünsche zur Nachbesserung. So sollte das Raumvolumen erhöht, ein zweiter Sitzplatz in der Box ermöglicht sowie die Einsehbarkeit des Kirchenraums verbessert werden. "Auch war keine direkte Kommunikation mit Besuchern aus der Box heraus oder gar Eintrittskartenverkauf möglich", so Püschmann. Auch die Belüftung sei nicht optimal gelöst gewesen.

Die Leipziger lieferten zwar, jedoch nur teilweise, sodass nach einer Sondersitzung des Kirchenvorstands am 16. April schließlich in Abstimmung mit Landes- und Regionalkirchenamt schließlich die Reißleine gezogen wurde: Das Projekt des 1. Preisträgers wird nicht weiter verfolgt: "Das Büro ist seinem Gestaltungsprinzip ,Mönchszelle' treu geblieben und konnte dadurch nicht alle geforderten Auflagen umsetzen", so Püschmann.

Zweiter wird zum Sieger

Da trifft es sich gut, dass solcherlei Architektenwettbewerbe immer Zweit- und Drittplatzierte haben. Bei Ersterem handelt es sich nunmehr um das Zwickauer Büro Aboa Aufbauostarchitekten, dessen Entwurf nunmehr realisiert werden soll. Der ging für die Infobox von einem anderen Ansatz aus - den eines aufgeschlagenen Buches, das, wenn nicht in Betrieb, einfach zugeklappt wird. "Man muss sich in einem solchen sakralen Raum bei Neueinbauten sehr stark zurücknehmen", sagt Aboa-Architekt Michael Uhlig, der sich freut, so ein kleines, aber feines Referenzobjekt wenige hundert Meter vom eigenen Büro zu bekommen.

Die Planung und Ausschreibung soll bis Ende August abgeschlossen sein, der hölzerne Einbau im letzten Quartal 2015 realisiert werden.

(Quelle: Freie Presse vom 06.05.2015)

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